Ein paar Einblicke in die RaBE-Welt:
Schulleiterin
«Wir alle sehen in der Schule einen grossen Unterschied, seit S. regelmässig die HirnWerkstatt besucht. Im Englisch konnte ich beobachten, wie er einen total grossen Sprung gemacht hat.»
Alea, 10
«Ich war in einer Kinderwoche in Diessenhofen. Ich habe mich für die Kinderwoche angemeldet, dass ich vielleicht gleichgesinnte Kinder kennen lerne. Am ersten Tag konnten wir Papierbastelarbeiten oder handwerkliche Sachen machen. Besonders gefallen hat mir der zweite Tag, den wir im Gartenzimmer verbringen durften. Im Gartenzimmer hatte es Bücher, Farben, Papier und alte Prospekte. Daraus entstand ein persönliches farbiges Büchlein. So bunt und vielfältig war es. Man durfte ausprobieren und es musste nicht alles perfekt sein. Dazu brauchte es Mut. Ich fühlte mich verstanden und durfte so sein, wie ich bin. Der Satz aus einem Buch, das bereit lag: Vergiss nie, Du bist Du, bleibt mir in Erinnerung und stärkt mich. Diessenhofen ist für mich eine Oase, weil Sachen entstehen können und dürfen. Der Freiraum für das Entstehen ist da.» mehr
Melanie, Mutter eines 6-jährigen Knaben
«Unser Sohn durfte im Frühling an der Kinderwoche teilnehmen und hat diese durch und durch positiv erlebt. Die Werke, die er dort erschaffen hat, sind alle in seinem Zimmer aufgehängt oder ausgestellt (z.B. eigens angefertigte Bilderrahmen aus Holz mit seinen Zeichnungen darin, ein Kunstwerk mit Nägeln und Garn auf einer Holzplatte, usw.), sodass wir auch Monate später immer wieder über diese tollen Tage sprechen. Was uns aber noch viel mehr in Erinnerung geblieben ist als diese kreativen Arbeiten, ist der wundervolle Umgang, welcher dort gepflegt wurde, die offenen, fördernden und von der Passung stimmigen Aufgaben und Ideen, die Gespräche, das Knobeln und Recherchieren bei sich selber gestellten Fragen (Was bedeuten die Zahlen auf der Rückseite des Schleifpapiers? Wie oft kann man ein Blatt Papier falten? Was ist, wenn die Grösse oder das Material des Blattes sich ändern? uvm.), das leckere Mittagessen, das sich Verstanden fühlen und das Zusammensein mit anderen, schnell denkenden Kindern und Erwachsenen. Ich kann anderen Eltern mit schnell denkenden Kindern oder Jugendlichen die Kinderwochen von Herzen empfehlen. Die Kinder dürfen dort an ihren eigenen Projekten oder an spontan entstandenen Ideen arbeiten und werden auf eine individuelle, für sie stimmige Art und Weise in ihrem Denken und Handeln begleitet. Wir kommen auf jeden Fall gerne wieder!»
Mutter eines 10jährigen Mädchens
«Im Frühling 2024 besuchte unsere Tochter A. eine verkürzte Kinderwoche in Diessenhofen. Diese andere Umgebung - inspirierend, vielschichtig, belebt von Menschen mit spürbarer Leidenschaft unterstützt eine andere Wahrnehmung, gewährt einen anderen Blickwinkel und kann Persönlichkeitsentwicklungen festigen.
Der Rückzug ins Gartenzimmer am 2. Tag, mit bereitgestellter Buchauswahl, einer ersten Idee von einem kleinen, farbigen Booklet mit Gedanken, Papier, Zeitschriftenschnipsel und Farbe bildete für A. die Basis, um in Gedanken einzutauchen. Entstanden ist ein persönliches Booklet mit ausdrucksstarken und selbstreflektierten Aussagen. Dieser Rückzug ins Gartenzimmer – die Ruhe, Reduktion aufs Wesentliche, keine Ablenkungen und das freie Wirken verschafften Alea eine differenzierte persönliche Wahrnehmung. Die Selbstreflexion in dieser Ausprägung war für Alea neu und bestärkte sie.
Im Nachgang hat sie Diessenhofen als Oase bezeichnet. Dankbar für diesen Ort, welcher grün, üppig, von Vielfalt geprägt ist, Veränderungen und neue Erkenntnisse zulässt und Persönlichkeiten festigt!»
Ermächtigung
Die Macht und die Möglichkeit, einen Unterschied zu machen und etwas zu verändern. Diesen Kindern das zu geben, was mir immer am besten tut. Das nicht alle von uns gleich oft erleben.
Ernst genommen werden, im eigenen Tempo vorwärtsgehen, eigene Ideen verfolgen dürfen, endlich mal auf etwas stossen, das schwierig zu lösen ist und sich anstrengen müssen.
Jemandem begegnen, der so schnell redet und denkt, dass Gespräche vielleicht doch nicht so etwas Langweiliges sind. Mitzuhelfen, Hochbegabten einen Platz zu geben, ist für mich eine Versöhnung mit meiner eigenen Begabung. Hier ist sie nützlich, respektiert und ich kann tatsächlich etwas verändern. mehr
Kindertage planen und durchführen – eine Herausforderung! Ich mag Herausforderungen. So viel Raum zum Lernen und meinen Kopf zu gebrauchen. Ich mache Fehler und darf daraus lernen, denn wir sind nicht in der Schule, sie werden nicht rot angestrichen, sondern ich darf es morgen einfach nochmals versuchen.
So viele Abendessens-Gespräche lang haben wir schon geplant und diskutiert, wie die Schule und Gesellschaft anders sein müsste für uns.
Am Ende blieb ich dann meist mit vielen guten Ideen und dem Gefühl zurück, ich müsste Lehrerin, Politikerin oder Schule-Gründerin werden, um wirklich etwas zu verändern. Aber ich will doch Schriftstellerin werden! Ist es meine Aufgabe, die Welt zu retten oder darf ich das machen, was mir Spass macht?
(Nicht) Verstehen
Nicht verstanden werden – von Lehrpersonen, Kolleginnen und mir selbst. Ratlosigkeit, Zweifel, Wut. Was mache ich falsch? Liegt es an mir? Könnte ich mich mehr anstrengen, in die Schule zu passen? Könnte ich besser mit der Langweile umgehen. Vielleicht schon, aber eigentlich will ich nicht selber schuld sein, ich will nicht die Verantwortung tragen für die Schnelligkeit meines Denkens, das ich ja auch nicht verlangsamen kann.
Es gab und gibt genug Momente, während denen ich meine Hochbegabung nicht als Begabung, nicht als Geschenk sehe, sondern als Last, in denen ich einfach „normal“ sein möchte und vergesse, dass es okay ist und dass wir alle einzigartig sind.
Verstanden werden – von meinem Bruder, von Menschen, die Ähnliches erleben, in einem Buch lesen, dass es normal ist, so zu fühlen wie ich. Ich lerne, mich selbst zu verstehen, zu respektieren, anzunehmen. Und endlich bin ich nicht mehr so alleine, weil mindestens ein Mensch auf diesem Planeten fühlt das Gleiche wie ich und es ist so wunderbar, verstanden zu werden.
Verstehen – andere verstehen, ihnen zeigen, dass sie okay sind, ihnen zeigen, dass ich Ähnliches erlebt habe, ihnen zeigen, dass sie beschenkt und nicht bestraft sind. Dabei lerne ich mich selbst zu verstehen und es heilen einige meiner eigenen Wunden. Ich beginne Frieden zu machen mit den Begabungen, dem Perfektionismus, der Wut. Weil ich anderen gesagt habe, dass sie okay sind und sie mir gezeigt haben, dass ich okay bin. Ich beginne Frieden zu machen, weil ich verstanden werde und verstehe, weil ich endlich etwas tun kann, weil ich helfen kann.
Gruppenarbeiten
Der lange Kampf mit diesen Gruppenarbeiten. Warten. Warten, bis alle anderen auch so weit sind, bis sie nur mal die Texte gelesen haben, bis sie nachvollziehen können, was ich gesagt habe. Aufgaben lösen, die ich viel zu einfach finde. Ich werde gereizt und bin nicht mehr eine angenehme Arbeitspartnerin. Es geht alles viel zu langsam, also nehme ich es selbst in die Hand, beginne Aufgaben zu verteilen und allen zu sagen, was sie zu tun haben. Damit es endlich etwas vorwärtsgeht. Ohjemine, schon wieder Chefin gespielt und böse Blicke eingefangen. Wenn ich es selbst machen würde, würde das viel effizienter und schneller gehen. Aber wieso muss immer alles so schnell gehen? Wieso habe ich den Drang zu schreien, wenn wir so langsam arbeiten? Wahrscheinlich weil mein Hirn sich langweilt. Weil es den Weg, den die Gedanken der anderen gehen, in der gleichen Zeit vorwärts, rückwärts und seitwärts denken kann. Und will. Mein Kopf will unbedingt etwas zu tun haben.
Ich weiss, Zusammenarbeit ist wichtig. Ich lerne viel und ich sehe den Wert in Gruppenarbeiten ja schon. Und es entstehen Ideen, Denkweisen und Strategien, auf die ich nie selbst gekommen wäre. Also im Endeffekt eine Bereicherung für mich aber währenddessen… Währenddessen könnte ich schreiend davonrennen. Und doch bleibe ich sitzen, versuche den Stress durch meinen wippenden Fuss und die geballten Fäuste unter dem Tisch abzubauen, weil ich irgendwie immer noch das brave Mädchen bin.
Wut. Diese brennende Wut, die an mir nagt oder mich frisst. Wut darüber, dass mich die Schule nicht sieht, versteht oder fordert, so wie ich bin. Wut darüber, dass ich nicht weiss, was ich tun soll und wie ich mich verteidigen kann. Wut, weil ich weiss, dass die Langweile während des Schultages mir auch noch die Freizeit danach vermiesen wird. Wut, weil ich mir Erholung wünsche, aber immer müder werde, soviele Ideen habe und sie doch nicht umsetze. Wut, weil ich kämpfe und es nichts zu bringen scheint und weil ich die Lehrpersonen nicht mehr mag, obwohl sie doch ihr Bestes geben und nicht immer etwas dafürkönnen, dass sie mich nicht verstehen. Wut darüber, dass ich so viel fühle und denke und in meinem Kopf immer etwas los ist und ich mich nicht abgrenzen kann von den Nachrichten der Welt und den schlimmen Sachen, die um mich herum passieren. Wut, weil ich so streng mit mir bin und dieser Perfektionismus mich lähmt und ich mich nicht akzeptieren kann. Wut darüber, dass ich so wütend bin.
Teenagerin sein
Und während all dem muss ich auch noch erwachsen werden. Erwachsen. Etwas, dass ich eigentlich nie sein wollte und mir nicht ausgesucht habe und doch nicht stoppen kann. Ein paar Vorteile sehe ich ja schon im Älterwerden, aber meine Kindheit zu verlassen ist einfach schmerzhaft und es war doch alles okay, man hätte nicht alles umstürzen und durcheinandermachen müssen in meinem Kopf. Alles fühlt sich so unmittelbar und schwerwiegend an und während einer Krise weiss ich zwar, dass es vorbeigehen wird, aber das fühlt sich ja gerade mal gar nicht so an. Soviele Entscheidungen muss ich treffen und eigentlich weiss ich gar nicht, wie man sich entscheidet und wahrscheinlich denke ich einfach zu weit, aber das passiert halt einfach.
Alea, 10
«Ich war in einer Kinderwoche in Diessenhofen. Ich habe mich für die Kinderwoche angemeldet, dass ich vielleicht gleichgesinnte Kinder kennen lerne. Am ersten Tag konnten wir Papierbastelarbeiten oder handwerkliche Sachen machen. Besonders gefallen hat mir der zweite Tag, den wir im Gartenzimmer verbringen durften. Im Gartenzimmer hatte es Bücher, Farben, Papier und alte Prospekte. Daraus entstand ein persönliches farbiges Büchlein. So bunt und vielfältig war es. Man durfte ausprobieren und es musste nicht alles perfekt sein. Dazu brauchte es Mut. Ich fühlte mich verstanden und durfte so sein, wie ich bin. Der Satz aus einem Buch, das bereit lag: Vergiss nie, Du bist Du, bleibt mir in Erinnerung und stärkt mich. Diessenhofen ist für mich eine Oase, weil Sachen entstehen können und dürfen. Der Freiraum für das Entstehen ist da.» mehr
Melanie, Mutter eines 6-jährigen Knaben
«Unser Sohn durfte im Frühling an der Kinderwoche teilnehmen und hat diese durch und durch positiv erlebt. Die Werke, die er dort erschaffen hat, sind alle in seinem Zimmer aufgehängt oder ausgestellt (z.B. eigens angefertigte Bilderrahmen aus Holz mit seinen Zeichnungen darin, ein Kunstwerk mit Nägeln und Garn auf einer Holzplatte, usw.), sodass wir auch Monate später immer wieder über diese tollen Tage sprechen. Was uns aber noch viel mehr in Erinnerung geblieben ist als diese kreativen Arbeiten, ist der wundervolle Umgang, welcher dort gepflegt wurde, die offenen, fördernden und von der Passung stimmigen Aufgaben und Ideen, die Gespräche, das Knobeln und Recherchieren bei sich selber gestellten Fragen (Was bedeuten die Zahlen auf der Rückseite des Schleifpapiers? Wie oft kann man ein Blatt Papier falten? Was ist, wenn die Grösse oder das Material des Blattes sich ändern? uvm.), das leckere Mittagessen, das sich Verstanden fühlen und das Zusammensein mit anderen, schnell denkenden Kindern und Erwachsenen. Ich kann anderen Eltern mit schnell denkenden Kindern oder Jugendlichen die Kinderwochen von Herzen empfehlen. Die Kinder dürfen dort an ihren eigenen Projekten oder an spontan entstandenen Ideen arbeiten und werden auf eine individuelle, für sie stimmige Art und Weise in ihrem Denken und Handeln begleitet. Wir kommen auf jeden Fall gerne wieder!»
Mutter eines 10jährigen Mädchens
«Im Frühling 2024 besuchte unsere Tochter A. eine verkürzte Kinderwoche in Diessenhofen. Diese andere Umgebung - inspirierend, vielschichtig, belebt von Menschen mit spürbarer Leidenschaft unterstützt eine andere Wahrnehmung, gewährt einen anderen Blickwinkel und kann Persönlichkeitsentwicklungen festigen.
Der Rückzug ins Gartenzimmer am 2. Tag, mit bereitgestellter Buchauswahl, einer ersten Idee von einem kleinen, farbigen Booklet mit Gedanken, Papier, Zeitschriftenschnipsel und Farbe bildete für A. die Basis, um in Gedanken einzutauchen. Entstanden ist ein persönliches Booklet mit ausdrucksstarken und selbstreflektierten Aussagen. Dieser Rückzug ins Gartenzimmer – die Ruhe, Reduktion aufs Wesentliche, keine Ablenkungen und das freie Wirken verschafften Alea eine differenzierte persönliche Wahrnehmung. Die Selbstreflexion in dieser Ausprägung war für Alea neu und bestärkte sie.
Im Nachgang hat sie Diessenhofen als Oase bezeichnet. Dankbar für diesen Ort, welcher grün, üppig, von Vielfalt geprägt ist, Veränderungen und neue Erkenntnisse zulässt und Persönlichkeiten festigt!»
Ermächtigung
Die Macht und die Möglichkeit, einen Unterschied zu machen und etwas zu verändern. Diesen Kindern das zu geben, was mir immer am besten tut. Das nicht alle von uns gleich oft erleben.
Ernst genommen werden, im eigenen Tempo vorwärtsgehen, eigene Ideen verfolgen dürfen, endlich mal auf etwas stossen, das schwierig zu lösen ist und sich anstrengen müssen.
Jemandem begegnen, der so schnell redet und denkt, dass Gespräche vielleicht doch nicht so etwas Langweiliges sind. Mitzuhelfen, Hochbegabten einen Platz zu geben, ist für mich eine Versöhnung mit meiner eigenen Begabung. Hier ist sie nützlich, respektiert und ich kann tatsächlich etwas verändern. mehr
Kindertage planen und durchführen – eine Herausforderung! Ich mag Herausforderungen. So viel Raum zum Lernen und meinen Kopf zu gebrauchen. Ich mache Fehler und darf daraus lernen, denn wir sind nicht in der Schule, sie werden nicht rot angestrichen, sondern ich darf es morgen einfach nochmals versuchen.
So viele Abendessens-Gespräche lang haben wir schon geplant und diskutiert, wie die Schule und Gesellschaft anders sein müsste für uns.
Am Ende blieb ich dann meist mit vielen guten Ideen und dem Gefühl zurück, ich müsste Lehrerin, Politikerin oder Schule-Gründerin werden, um wirklich etwas zu verändern. Aber ich will doch Schriftstellerin werden! Ist es meine Aufgabe, die Welt zu retten oder darf ich das machen, was mir Spass macht?
(Nicht) Verstehen
Nicht verstanden werden – von Lehrpersonen, Kolleginnen und mir selbst. Ratlosigkeit, Zweifel, Wut. Was mache ich falsch? Liegt es an mir? Könnte ich mich mehr anstrengen, in die Schule zu passen? Könnte ich besser mit der Langweile umgehen. Vielleicht schon, aber eigentlich will ich nicht selber schuld sein, ich will nicht die Verantwortung tragen für die Schnelligkeit meines Denkens, das ich ja auch nicht verlangsamen kann.
Es gab und gibt genug Momente, während denen ich meine Hochbegabung nicht als Begabung, nicht als Geschenk sehe, sondern als Last, in denen ich einfach „normal“ sein möchte und vergesse, dass es okay ist und dass wir alle einzigartig sind.
Verstanden werden – von meinem Bruder, von Menschen, die Ähnliches erleben, in einem Buch lesen, dass es normal ist, so zu fühlen wie ich. Ich lerne, mich selbst zu verstehen, zu respektieren, anzunehmen. Und endlich bin ich nicht mehr so alleine, weil mindestens ein Mensch auf diesem Planeten fühlt das Gleiche wie ich und es ist so wunderbar, verstanden zu werden.
Verstehen – andere verstehen, ihnen zeigen, dass sie okay sind, ihnen zeigen, dass ich Ähnliches erlebt habe, ihnen zeigen, dass sie beschenkt und nicht bestraft sind. Dabei lerne ich mich selbst zu verstehen und es heilen einige meiner eigenen Wunden. Ich beginne Frieden zu machen mit den Begabungen, dem Perfektionismus, der Wut. Weil ich anderen gesagt habe, dass sie okay sind und sie mir gezeigt haben, dass ich okay bin. Ich beginne Frieden zu machen, weil ich verstanden werde und verstehe, weil ich endlich etwas tun kann, weil ich helfen kann.
Gruppenarbeiten
Der lange Kampf mit diesen Gruppenarbeiten. Warten. Warten, bis alle anderen auch so weit sind, bis sie nur mal die Texte gelesen haben, bis sie nachvollziehen können, was ich gesagt habe. Aufgaben lösen, die ich viel zu einfach finde. Ich werde gereizt und bin nicht mehr eine angenehme Arbeitspartnerin. Es geht alles viel zu langsam, also nehme ich es selbst in die Hand, beginne Aufgaben zu verteilen und allen zu sagen, was sie zu tun haben. Damit es endlich etwas vorwärtsgeht. Ohjemine, schon wieder Chefin gespielt und böse Blicke eingefangen. Wenn ich es selbst machen würde, würde das viel effizienter und schneller gehen. Aber wieso muss immer alles so schnell gehen? Wieso habe ich den Drang zu schreien, wenn wir so langsam arbeiten? Wahrscheinlich weil mein Hirn sich langweilt. Weil es den Weg, den die Gedanken der anderen gehen, in der gleichen Zeit vorwärts, rückwärts und seitwärts denken kann. Und will. Mein Kopf will unbedingt etwas zu tun haben.
Ich weiss, Zusammenarbeit ist wichtig. Ich lerne viel und ich sehe den Wert in Gruppenarbeiten ja schon. Und es entstehen Ideen, Denkweisen und Strategien, auf die ich nie selbst gekommen wäre. Also im Endeffekt eine Bereicherung für mich aber währenddessen… Währenddessen könnte ich schreiend davonrennen. Und doch bleibe ich sitzen, versuche den Stress durch meinen wippenden Fuss und die geballten Fäuste unter dem Tisch abzubauen, weil ich irgendwie immer noch das brave Mädchen bin.
Wut. Diese brennende Wut, die an mir nagt oder mich frisst. Wut darüber, dass mich die Schule nicht sieht, versteht oder fordert, so wie ich bin. Wut darüber, dass ich nicht weiss, was ich tun soll und wie ich mich verteidigen kann. Wut, weil ich weiss, dass die Langweile während des Schultages mir auch noch die Freizeit danach vermiesen wird. Wut, weil ich mir Erholung wünsche, aber immer müder werde, soviele Ideen habe und sie doch nicht umsetze. Wut, weil ich kämpfe und es nichts zu bringen scheint und weil ich die Lehrpersonen nicht mehr mag, obwohl sie doch ihr Bestes geben und nicht immer etwas dafürkönnen, dass sie mich nicht verstehen. Wut darüber, dass ich so viel fühle und denke und in meinem Kopf immer etwas los ist und ich mich nicht abgrenzen kann von den Nachrichten der Welt und den schlimmen Sachen, die um mich herum passieren. Wut, weil ich so streng mit mir bin und dieser Perfektionismus mich lähmt und ich mich nicht akzeptieren kann. Wut darüber, dass ich so wütend bin.
Teenagerin sein
Und während all dem muss ich auch noch erwachsen werden. Erwachsen. Etwas, dass ich eigentlich nie sein wollte und mir nicht ausgesucht habe und doch nicht stoppen kann. Ein paar Vorteile sehe ich ja schon im Älterwerden, aber meine Kindheit zu verlassen ist einfach schmerzhaft und es war doch alles okay, man hätte nicht alles umstürzen und durcheinandermachen müssen in meinem Kopf. Alles fühlt sich so unmittelbar und schwerwiegend an und während einer Krise weiss ich zwar, dass es vorbeigehen wird, aber das fühlt sich ja gerade mal gar nicht so an. Soviele Entscheidungen muss ich treffen und eigentlich weiss ich gar nicht, wie man sich entscheidet und wahrscheinlich denke ich einfach zu weit, aber das passiert halt einfach.
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Raum für Begabung
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